24 Apr 2019

Jetzt ist erst mal die Luft raus !

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Mit Kohlefaserteilen, Neuland betreten

Die Überschrift ist etwas zweideutig.- Natürlich bin ich noch nicht ausgebrannt in diesem Projekt, sondern mit "Luft raus" ist das erste Bauteil gemeint, daß momentan im Vakuum liegt und morgen auf seine Entformung wartet.

Nachdem meine Formen für die Airbox fertig sind. Ist es an der Zeit diese Teile auch anzufertigen. An das laminieren direkt aus der ganzen Form traue ich mich "noch  nicht" ran, deßhalb werde ich zwei getrennte Halbschalen laminieren, die dann wieder am Ende zusammenlaminiert werden, so der Plan. Da diese Box am Ende rot lackiert, wird spielt es auch noch keine große Rolle ob man den Stoß im unlackiertem Zustand sieht oder auch nicht.
Trotzdem möchte ich bereits hier testen wie es mir gelingt Sichtcarbonteile zu erstellen. Ausserdem bin ich mir noch nicht klar ob die Verwendung von 1x285g und 2x 600g Gelege eine ausreichende Stärke erreicht.

Aber zuerst einmal alles der Reihen nach.

1. Step

Da ich wie bereits erwähnt die Airbox aus 2 Teilen herstelle bin ich mir nicht ganz sicher wie ich diese Teile zusammenfügen kann. Aus diesem Grund habe ich mich entschloßen auf der Innenseite eine Klebefläche mit einzulaminieren.
Mit weiteren Sperrholzteilen wird die Form für diesen Zweck erweitert. Sollte ich einmal soweit sein diese Form in einem Stück zu formen, werden diese Dinge natürlich nicht benötigt. 

2. Step

Nach zweimaligen einwachsen mit Trennwachs und anschließendem Auftragen von PVA Trennmittel wird die Form mit einer ersten Schicht transparentem Gelcoat überzogen.
Ungefähr 20 Minuten habe ich den Gelcoat angeliern lassen, bevor ich mit dem Auftragen des Gewebes begonnen habe. Wie bereits erwähnt, möchte ich mit dieser Form möglichst viele Fragen auf einem Schlag behandeln.

Frage 1: Brauche ich bei Sichtcarbonteilen Gelcoat und wieviel?
Das erste Bauteil wurde 1 mal mit Gelcoat überzogen. Für Sichtcarbonteile ist das vermutlich nicht ausreichend. Die Schicht ist zu dünn für die Nachbehandlung mit 1200 Schleifpapier um das Teil auf Hochglanz zu bringen.
Bei der nächsten Form werde ich den Gelcoat mindestens zweimal Auftragen um einen Vergleich zu haben.

3. Step Laminieren des Sichtmaterials

In die angelierte Gelcoatschicht bringe ich nun das Sichtgewebe auf. Auch hier werden die verschiedenen Möglichkeiten angetestet.

2. Frage - Wie sehen die Übergänge von zwei Gelegeteilen aus?

Man sieht die Übergänge, sie sind aber meiner Meinung nach nicht allzu störend.


Diese Frage hatte mich deßhalb so sehr interresiert da bei Handlaminaten keine vorimpregnierten Prebacklaminate verwendet werden und dadurch die Kanten immer etwas "ausfransen". 

4. Step Laminieren des 600g Backingmaterials

Mit dem 4. Schritt sollte die Frage nach der Stabilität und Schichtstärke abgeklärt werden. Es wurden also nochmals 2 Schichten 600g Carbongelege jeweils um 90° gedreht aufgelegt. 
Laut dem Laminatrechner einer meiner Lieferanten sollte das Ergebnis

( 1x280g = 0,45mm + 2x600g = 1.93mm ) = 2.38mm ergeben.

Meine Messungen ergaben etwas stärkere Materialdicken. Das liegt aber mit Sicherheit noch an meinem Harzverbrauch, der noch immer etwas zu hoch ist ( Ich arbeite daran und werde aber immer besser ) und natürlich der Schichtdicke der zusätzlichen Gelcoatschicht.

Damit sind die ersten Fragen nach Stabilität und Materialstärke geklärt.

Diese Schichtkombination werde ich für den unteren Abschluß meines Heckteiles verwenden. Ich erachte diese Materialstärke als vollkommen ausreichend. Für die Airbox denke ist die Materialstärke etwas "Oversized". Hier würde eine Materialstärke von 1mm wohl ebenfalls ausreichen.

5. Step Vorbereiten für das Vakuum

Bevor es in die "Tüte" geht müssen noch einige weitere Dinge gemacht werden. 

1) Die ganze Form wird nun mit einer Abreissfolie belegt, die am Ende vor der Ausformung dann im spitzen Winkel vom Bauteil wieder entfernt wird.

Diese Folie wird nicht unbedingt benötigt, aber sie ermöglicht eine homogene und rauhe Oberfläche auf die man sofort ohne Vorbehandlung weiterlaminieren kann. Gleichzeitig verhindert sie das auf der Rückseite des Bauteils spitze und scharfe Faserteile entstehen.

Ich persönlich werde keine Form oder Bauteil ohne Abrissfolie laminieren. Die paar Cents sparen eine Menge Zeit und Ärger.

2) Eine Lochfolie bildet den Abschluss bevor das ganze in den Vakuumschlauch wandert. Eigentlich ist das ein Element wenn man nach dem Vakuuminfusionverfahren arbeitet, mein voraussichtlicher nächster Schritt. Für das Handlaminieren erleichtert es aber das Auspacken erheblich.

6. Step - Ab ins Vakuum

Ab in die "Tüte". Das Ganze wird nun in einem Vakuumschlauch luftdicht verschlossen. Im Bild nebenan kann man eine Verpackung sehen die mehrmals schon zur Anwendung kam, danach aber dann doch in die Tonne ging. Das Material ist unglaublich zäh und widerstandsfähig.

Im sieht man den schwarzen Luftschlauchanschluß. Hier hat mein 3D Drucker wieder einmal die passenden Anschlüsse geschaffen die es erheblich erleichtern das Vakuum zu erzeugen.

Pumpe ein und warten !

This image for Image Layouts addon

Wie warten
auf das Endresultat

Es ist 17.30 und eine meiner Vakuumpumpen begint mit seiner Arbeit. Morgen ist Weihnachten im April. Ich kannes kaum erwarten das Teil auszupacken.
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Published in Airbox
Read 1726 times Last modified on Mittwoch, 01 Mai 2019 08:04
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