Dezember 2018
Sonntag, 30 Dezember 2018 17:08

1984 - ein Jahr zum Vergessen

1983 war für uns einfach ein Topjahr, bei dem eigentlich alles was wir machten gelang, 1984 konnte man dafür fast völlig abschreiben. Unser Plan war in diesem Jahr die Deutsche Rallye Trophäe zu bestreiten. Der erste Lauf war die Winterrallye Marktredwitz.

Winterrallye Marktredwitz 1984  -  1. Lauf zur Deutschen RallyeTrophäe

Die einzigen Reifen die für den Fiat bis dahin in der Gruppe G homologiert wurden, waren leider nur 185-60/14. In dieser Dimension gab es aber damals noch keine Winterreifen. Das hatte ich schon mal in meiner Vergangenheit. 
Mit unseren 165-65/14 hieß es also ab in die Gruppe A, wollten wir also fahren, dann mussten wir wohl oder übel in diesen sauren Apfel beißen. 

  

(Am Start der Marktredwitz Winterrally 1984 - Freitag Nachtprolog mit Lichterbaum)

Entsprechend nervös gingen wir an den Start. Die Längen der Wertungsprüfungen hatten nun ganz anderes Kaliber. Sind wir zuvor Prüfungen mit Längen von 800 Metern bis zu 5 Km gefahren, hatte nur die erste Prüfung schon eine Länge von 28 Kilometern und dies dann auch noch in der Nacht und mit Schneesturm. In der ersten WP lief ich dennoch sehr auf den Vordermann auf der mir dann auch noch problemlos Platz machte. Das ist auf solchen Pisten gar nicht so einfach, die Spuren sind eng und auch nicht einfach zu verlassen, was ich auf der WP7 schmerzlich zu spüren bekomme. Ich fahre eine Topzeit nach der anderen, Schnee ist halt mein Medium.

( WP6 - Samtag wir jagen den Gesamtführenden )

WP7 - ich laufe auf Startnummer 15 auf, auch er versucht mich möglichst schnell vorbei zu lassen. Er geht aus der Spur... und dreht sich dabei leider quer. Um einen Umfall zu vermeiden nehme ich den Notausgang. Nach knapp 1 1/2 Stunden Schneeschaufeln sind wir wieder auf der Piste, und natürlich auch nicht mehr in der Karrenzeit. Aufladen .. und vorbei. 

Die nächste Hiobsbotschaft

Achim erhält von Vater Staat eine Einladung zum Wehrdienst, das ist das Aus für Ihn und unsere Pläne. Ich mache alleine mit kleineren Brötchen weiter.

Rally Lauingen 200  - erneut ein Rahmenschaden

Mangels Beifahrer wird kurzerhand entschieden das meine damalige Freundin ( heutige Ehegattin ) den Platz als Fahrer im Servicewagen gegen den "Heißen Sitz im Rallyeauto" tauscht. Wir testen mehrere Tage Aufschrieb und getimetes Runterbeten, es klappt eigentlich erstaunlich gut. Als ersten Test wollen wir eine Rallye200 in Dillingen fahren. Ganz ohne Druck nur zum Spaß damit Annette ein Gefühl für so eine Veranstaltung bekommt. Ich fahre mit 90% so der Plan.
Sie liest sehr gut und fehlerfrei, dabei hat Sie auch ein tolles Timing, das wird schon.
Vor der letzten WP kommt es nach einem Crash zu einer längeren Verzögerung und wir müssen alle warten. Während dieser Wartezeit werden die bisherigen WP Ergebnisse von den Zeitnehmern aufgeschnappt. Es führt im Gesamt der 911'er Freisler-Porsche und nur 1,2 Sekunden dahinter ist der "bunte Fiat Ritmo"!
Ich entscheide mich spontan ( ohne Wissen meiner Frau natürlich, ich will Sie nicht nervös machen ), das aus der entspannten "Eingewöhnungsfahrt" mit 90%, nochmal weitere 11% draufgelegt werden. Den Gesamtsieg hol ich mir.

     

 ( die letzten Sekunden vor dem Abflug )

Sehr schnell spürt Sie das auf dieser WP etwas anders ist. Ich fahre nicht mehr auf Sicht, sondern voll nach Aufschrieb. Bis dahin hatte Sie ja auch toll gelesen, es wird nun aber alles etwas hektischer. Beim Umblättern im Aufschrieb passiert es dann. Sie hat in dieser Anspannung den letzen Seiteneintrag übersprungen.

....

200 L5 voll
100 R5 voll
100 L4- über Kuppe out in ( ausgelassen ! )
--- neue Seite ----
80  L5 voll über Kuppe

und schon ging es dahin. Wie man im Bild oben sieht, bin ich schon sehr weit rechts nach der Kuppe und aus der Richtung, einfach zu schnell. 30 Meter später schiebt mir ein Drainagerohr das rechte Federbein in den Motorraum. Aus und Vorbei !

Die Saison ist zu Ende

Ich entscheide das ich den Rest des Jahres dazu verwende, den Ritmo neu und stabiler aufzubauen. Wie sich zeigte war der Vorderbau des Ritmo für den relativ schweren 2 Liter Motor einfach zu schwach konzipiert. Da der Trümmerhaufen sowieso wieder auf die Richtbank musste, verpasste ich Ihm in den nächsten Wochen einen stabileren 4-Kantrohrrahmen Vorderbau, der von außen vom Original nicht zu unterscheiden war.

Und jetzt wird teuer ...

Über verschlungene Wege. Der kennt einen, der ein kennt, der eine kennt. und so weiter.. Komme ich in Kontakt mit Fiat Abarth in Turin. Dort kann ich einen 285 PS, Ex-WM-Werksmotor ergattern, den Attillio Betega 1981 auf der Akropolis Rally, in einem Abarth131 fuhr. Grundüberholt und für die "lächerliche" Summe von 12500,-- Märker.

Jetzt dreht er durch !   
Keine Ahnung welches Pferd mich damals geritten hat, aber das Ding musste ich haben. Wenn auch etwas abgespeckt, der deutsche TÜV hatte was gegen die 48 Solex, so musste ich mit den vorschriftsmässigen 42'er Webern begnügen. Nichts desto trotz, hatte ich Dampf auf der Vorderachse, daß ich innerlich Zweifel bekam, ob ich das Ding überhaupt noch fahren kann. Das Drehmoment machte mir große Probleme. Fichtel&Sachs machte es möglich, sie kombinierten eine Kupplungsscheibe vom Lancia Stratos mit dem Getriebedorn vom Fiat Ritmo TC125. Das neue Jahr konnte kommen. 

 

 

 

 

 

Published in Motorsport
Sonntag, 30 Dezember 2018 16:34

1985 - die letzten Rallyes

1985 sollte das letzte Jahr werden in dem ich eine Rallyeveranstaltung fahren würde, auch wen ich dies zu Beginn des Jahres noch nicht wusste. Finanziell deutlich angeschlagen ( nach den Motorkosten ! ), kam es dann leider nur noch zu 2 Veranstaltungen. Danach wurde entschieden das ich wenn auch etwas verspätet, mit meinem Informatikstudium beginne, was das "Aus" für alle weiteren motorsportlichen Aktivitäten bedeutete. Mit BaföG ist Motorsport kaum noch oder besser gesagt kaum möglich.

Aber zuerst einmal der Reihe nach...

Rallye200 Waldkraiburg 

Der erste Einsatz für meine neue Powermaschine. Eine reinrassige Teerveranstaltung mit vereinzelten Eisplatten, wir sind ja noch früh im Jahr. Annette wieder als Beifahrer, inzwischen jedoch, durch unsere umfangreichen Wintertestfahrten mehr abgebrüht und in Topform. Diese Veranstaltung war eher für mich das Problem, denn ich wusste wie schnell diese "Karre" auf Teer sein konnte ( nach 7 Sekunden war ich auf 140, und wir sprechen von 1985 !) und das machte mir ehrlich gesagt, etwas Angst, ob ich dieses Infernoauto noch in den Griff bekomme werde. Aber da musste ich nun durch. 

 
( Rallye Waldkraiburg 1985 - Gesamtbestzeit  WP1 )

Es geht leichter als ich dachte. Persönich gefühlt viel zu langsam und zu vorsichtig, gebe ich meinen Kollegen auf den 4,5 Km der WP1 mal schnell 11 Sekunden mit. Dennoch habe ich auf dem Rest der Veranstaltung immer das Gefühl viel zu langsam und viel zu vorsichtig zu sein. Am Ende der Rallye hat der Ritmo125TC insgesamt 46 Sekunden Vorsprung. Das Fahrzeug hat Potential so kann es weitergehen.

Gesamt und Klassensieg, best Mixteam etc.. 

Beim Aufladen auf den Hänger dann die erste Katastrophe, der Öldruck ist weg!
Was ist denn nun wieder los?  Sofort den Motor abstellen, alle anpacken und auf den Hänger schieben. Zuhause werden wir den Fehler ( hoffentlich ) schon finden.

Die große Fehlersuche

Zuhause machen wir als erstes mal die Ölwanne auf und werfen schnell ein Blick auf die Pleullager. Das kann doch nicht sein, alle Lager blau und im Eimer !
Ein Blick auf die Kurbelwellenlager macht auch nicht gerade glücklich. Also ein Pleuellager und ein Kurbellager einpacken, und nach Turin zu Abarth schicken. Was haben die da vermurkst ?

Hersteller machen keine Fehler :( !!!

Nach 2 Wochen kommt die Anfrage ob ich auch die Anlauflager der Kurbelwelle ( die steuern das seitliche Spiel der Kurbelwelle ) zusenden kann. Ich sende und bekomme prompt eine Antwort. Die "F&S Lancia Stratos Kupplungsplatte" hat so hohe Kräfte, das sie mit jedem kuppeln die Kurbelwelle um einige 1000/mm nach vorne verschiebt,  damit die Pleuel verkanntet und logischer Weise auf längere Sicht die Lager demoliert. Was nun auch der Fall war. Ein spezieller Anlaufring für schlappe 600 DM soll das Problem nun beheben. Fehlen nur noch die Kosten für 4 Pleuellager und 5 Kurbelwellenlager vom Abarth, nochmal schnell 1200 DM. Und die "Machina" läuft wieder wie eine neue Orgel.

Rallye200 Gablingen 1985

Sie sollte unsere letzte Rallyeveranstaltung werden, was ich zu diesem Zeitpunkt natürlich aber noch nicht wusste.

 

Inzwischen hatte ich, nicht ganz TÜV konform auf 48 Weber gewechselt. Den Unterschied konnte sowieso kein ONS Kommisar erkennen. Ok, nicht ganz legal, aber einfach geil! Endlich die volle Dröhnung, sprich 285 Pferde am rechten Fuss. Was natürlich am tollsten war. Man sah meinem Pony die Power einfach nicht an.
Noch einmal konnten wir alle Pokale die möglich waren abräumen. Die neuen Vergaser trieben den Verbrauch aber in ungeahnte Höhen. Ein Verbrauch von 48Litern auf 100Km zwang uns tatsächlich zum Nachtanken zwischen den WP's damit wir das Ziel erreichen konnten.

Ende eine Ära

Schluss mit Lustig. Nach mehr als 5 Jahren schulischer Pause fällt die Entscheidung das ich nun doch ein Studium beginnen werde. Über ein Inserat in der RallyeRacing muss ich mich mit großen Krokodilstränen von meinem Fiat trennen. Er geht zurück in seine Heimat, nach Salerno ( Sprich Mafia ). 


    

Published in Motorsport
Sonntag, 30 Dezember 2018 16:14

1986 - vorerst das Ende

Deutsche Bergmeisterschaft 1986

Noch kann ich es noch nicht ganz lassen. Ein Ritmo 85s Gruppe G wird für die Deutsche Bergrennmeisterschaft angeschafft. Dieses mal habe ich genau nachgerechnet und recherchiert. Leistungsgewicht, Reifen und so weiter. Perfekt für die Klasse G5. Da bei den G-Serien Autos alles serienmässig sein musste ( außer Käfig, Dämpfer und Sportsitze ), sollten sich die Kosten auch in Grenzen halten. Es wurde also ein gebrauchter Ritmo gesucht und gekauft (leider kein Foto). Ziel war es mit diesem Fahrzeug an der Deutsche Bergrennmeisterschaft teilzunehmen ingesamt 8 Läufe. Es wurde gemacht was halt erlaubt war, eben nicht viel. Aber bereits das erste Rennen am Oberjoch musste aus "Umweltgründen, sprich die Öko's waren unterwegs abgesagt werden.
Auch der 2. Veranstaltung dem Wolfsfelder Bergrennen in Bitburg ging es nicht anders. Als dann auch noch das 3. Rennen der Hauenstein/Hessen keine Genehmigung erhielt, war das Thema Bergrennen für mich endlich erledigt.

 

Projekt Paris-Dakar 1987

Ein Eisen hatten wir noch im Feuer. Was aus einer Bierlaune heraus mit Thomas Gebler begann, sollte im Winter 85/86 zu einem großen Abenteuer werden.

Die Idee..

  • Wir starten auf der Rally Paris-Dakar mit einem total serienmäßigem Auto. Das müsste doch die Hersteller interessieren. Wenn wir durchkommen sollte sich dieses auch werbewirksam für vermarkten lassen. Da finden wir sicherlich auch Sponsoren.

Die Vorarbeiten ..

  • Gesagt, getan. Welche Allradautos gibt es eigentlich auf dem Markt? Subaru Legacy, Fiat Panda 4x4, Audi Quadro, Ford Sierra 4x4.
  • Wir schreiben alle Firmen an. Die Idee ist das wir als Privatteam auftreten, sollten wir durchkommen können Sie uns als "Ihr Baby" verkaufen. Was wir wollen ist ein entsprechendes Auto und einen Bonus sollten wir das Ziel erreichen.
  • Ähnliches machen wir mit den Reifenfirmen. Wir versuchen mit nur einem Serienreifen die Veranstaltung zu fahren. Sollte nur einer der Reifen überleben, wäre das doch eine Top Werbung.

Wir warten auf Antwort..

  • Fiat Panda 4x4 - Die haben wir natürlich nicht angeschrieben. Was wollen wir mit 900ccm und 46 PS ?  Das ist wirklich unter unserer Würde.
  • Audi - Schickt uns ein nettes Schreiben das Sie diese Idee super finden. Leider sind Sie in LeMans und bei der Rally Europameisterschaft engagiert, und außerdem sind das Motorsportbudget für 1987 schon fest verplant. Bla,Bla, schön das wir darüber gesprochen haben :( -- Also Nichts.
  • Subaru - Erklärt uns das diese Idee genial ist . Leider sind wir ein paar Wochen zu spät dran. Sie werden 1987 einen Werks Subaru von Subaru Schweiz unterstützen. Was das Dakarbudget voll verschlingt. Also auch nichts, oddärrrr.
  • Ford - Läst sich am längsten Zeit. Wir erwarten eigentlich auch die selbe Antwort wie bei den anderen. Aber Sie zeigen Interesse, also ab nach Köln. Die Gespräche sind erfolgreich. Sie werden uns einen Sierra 4x4 zur Verfügung stellen unter der Voraussetzung das wir einen Ford A-Händler finden der uns dabei unterstützt.
    • Wir finden einen Händler in München.
    • Er ist bereit 4 Mechaniker abzustellen, allerdings auf unsere Kosten (Unterbringung,Verpflegung)..
    • Wir unterschreiben mit Ford einen Vorvertrag.

Die Werbettrommel läuft an..

Wir lassen uns eine 4-seitige Broschüre drucken ( 2-farbig das ist billiger ) mit einer Auflage von 1000 Stück. Diese wird dann an möglichst viele Firmen versendet. Für uns eine ganze schön teure Investition. Es werden nach einer ersten Planung insgesamt ca. 115.000 DM (ohne Auto, das kommt von Ford) benötigt.

Warten auf's Christkind...

Es antworten eigentlich mehr Firmen als wir dachten. Wir unterschreiben Werbe Vorverträge in einer Höhe von insgesamt 76.000 DM. Aber halt leider nicht genug. Inzwischen bin ich ja ein Student und natürlich für eine Summe von 39.000 DM bei deutschen Banken absolut kreditwürdig.
Also Vorverträge in die Tonne und weiterstudieren

 

Schluß ist Schluß

Der Ritmo sollte für die nächsten Jahre mein ganz normales Studentenauto werden, natürlich bunt lackiert und mit Käfig. Wer fährt schon ein normales Auto.

Published in Motorsport
Sonntag, 30 Dezember 2018 15:59

1993 - Ein Geburtstagsgeschenk

Inzwischen hatte ich vom Motorsport fast total zurückgezogen. Klar, was in der Nähe war, da schaute ich natürlich gerne mal bei meinen "Alten Kumpels" vorbei.

Was ich jedoch nicht ahnen konnte war, was sich meine alten "Ententreter" als Geschenk zu meinem 35. Geburtstag, beim Autocrosslauf in Kesseltal, einfallen lassen hatten.
Mit der konspirativen Unterstützung meiner Frau, wurde ohne mein Wissen einen neue ONS-Lizenz beantragt (  .. wer da auch immer unterschrieben hat .. ). Es wurde ein passender Rennoveroll besorgt. ( Inzwischen war ich um 10 cm gewachsen, der alte Anzug passte nicht mehr - nicht Größe!, sondern Umfang!.

Als ich dann am Freitag Abend zum "kleinen Umtrunk" ins Fahrerlager komme. Wird mir kurzerhand erklärt das ich am nächsten Tag  zum Pflichttraining antanzen müsste.

  • Und dies als Fahrer !!!!
  • Was ist denn da los ????
  • Totales Unverständnis bei mir, ich fühle mich voll Verar....
  • Ein Blick in die Veranstaltungsbroschüre weist einen Fahrer F.X Balleis mit der Startnummer 400 aus. ( diese Nummer wurde eigentlich nie Vergeben )

Ich bin total geplättet. Alle ( inclusive meiner Frau ) setzen das breite Grinsen auf. Die Firma Schreier "2CV Motorsport" hat mir als Geburtstagsgeschenk ein Auto zur Verfügung gestellt, für meinen absolut "Finalen Lauf" !

Erste Zweifel kommen auf. Eigentlich kann ich ja nur verlieren!
Ach Schei.. drauf, einmal noch richtig Spaß haben, ich werde fahren.

Was ich nicht vermutet hatte, hab ich eine Kiste bekommen die voll bei der Musik war. Im Pflichttraining erster, gebe ich ich im ersten Lauf noch voll Power und gewinne. Im 2.Lauf lasse ich mich dann in der letzen Runde vom Team Scheier, dem im Pokal Führenden überholen. Glaubt mir das ging mir hart an! Aber irgenwie muss man sich für eine solche Aktion auch bedanken.


 

Und jetzt ist endgültig SCHLUSS !

Published in Motorsport

Nach dem Motto, den "Bock zum Gärtner machen", hatten mich meine Konkurrenten noch bei Meisterschaftsfeier 1990 dazu verdonnert, das neu Reglement zu schreiben, und als technischer Kommisar, dessen Einhaltung zu überwachen. Nun sagen wir mal so. Natürlich kannte ich die meisten Tricks ( aus eigener Erfahrung :) und was klar war. Ich machte meine eigenen Schlupflöcher zu!

Eigentlich wollte ich ja kürzer treten. Aber diese Aufgabe hieß dann auf jeder Veranstaltung präsent zu sein ( ohne zu fahren :( ) und sich ständig mit den Fahrern über Reglementsauslegungen zu streiten.

2 Jahre Ärger reichten, Ende 1992 war dann endgültig Ende.

Published in Motorsport
Sonntag, 30 Dezember 2018 11:40

1990 - Erntezeit

Wie waren letztes Jahr eindeutig zu langsam. So konnte das nicht bleiben, wollten wir endgültig um die Krone kämpfen. Einige "vorsichtige" Modifikationen an Motor und eine neue Auspuffanlage stellten dann das Gleichgewicht wieder her. Ab jetzt waren wir an der Spitze auf der Geraden alle Gleich schnell. Also alle gleich "Regelkonform" :) Das neue Jahr konnte kommen.


( der "Brachstatter Entenstadel" im Verbandsflug )

Ab jetzt spielt die Musik nur noch mit uns, oder gar nicht. 

1.Lauf - 25.Mai  - Autocross Alzey 
Bereits beim Pflichttraining kommt es zum ersten Eklat des Jahres. Mir liegt diese Strecke, ich mag diese ultraschnelle Bergabpassage mit Sprungkuppe und so fahre ich Klassenbestzeit, Startplatz 1. Etwas Unruhe herrscht jedoch da ich mit meiner gefahrenen Zeit als 4'er bei den 1300 Tourenwagen starten könnte. Großes Palaver und Protestrufe. Aber keiner traut sich sich wirklich das Geld in die Hand zu nehmen um einen Protest einzulegen.

"Hierzu muss man wissen das man im Motorsport nicht gegen die reine Leistung protestieren kann. Es kann immer nur gegen ein einzelnes Bauteil protest eingelegt werden. Legt man also eine Protest gegen die Nockenwelle ein und die ist in Ordnung, ist der Protest abgelehnt. Obwohl bei der Untersuchung festgestellt wiurde das z.B. der Kolben nicht Original sind. Ist ein Protest abgelehnt muss der Protestierrende alle Kosten übernehnmen. Zerlegen, Untersuchen ,Zusammenbauen, da sind sehr schnell 1500 DM beinander." 

Resultat - 1.Platz und die Führung in der Meisterschaft

2.Lauf - 8.Juli - Autocross Weiden
Aus einer "Bierlaune" heraus, bei einer "längeren Bierkussion" im Entenstadel, machen wir uns den Spass und bauen kurzfristig einen Heckflügel für unsere Enten. Logisch, Weiden ist ein reiner Highspeed Rundkurs, und da braucht man natürlich Downforce :)


(Bild aus RallyeRacing 08/90 )
Das Ergebnis ist nicht überraschend, die Provokation fruchtet. Im Reglement, zwar nicht ausdrücklich verboten, sind jedoch beim Abladen vom Hänger bereits 4 Konkurrenten da, die mir mit einem Protest drohen. Im freien Training fahre ich dann tatsächlich mit dem Spoiler. Gemecker hin, Gemecker her, die Volksseele kocht und hitzige Diskussionen folgen die nächsten 2 Stunden.  Ich treibe die Provokation auf die Spitze. Zum Pflichtraining stehe ich mit Spoiler am Vorstart. Drei Minuten vor meinem Zeitlauf kommt dann einer aus der Crew, löst 4 Schrauben und geht völlig locker mit dem Spoiler zurück ins Fahrerlager. Ich gewinne das Zeittraining und auch das Rennen. Auch ohne Spoiler !

Resultat - 1. Platz, ich baue die Führung aus.

Danach ist es der Konkurrenz Wurst.Es werden plötzlich immer mehr Heckspoiler gesichtet.

3.Lauf - 28.Juli - Autocross Kulmbach
Kulmbach feiert Jubiläum. Die Spider Murphy Gang spielt im Festzelt bis 12 Uhr Abends, Bombenstimmung und die Ententreter ( die meisten ) feiern in der Bar bis 4 Uhr morgens. Das Team HWRT ( Hohenloher Wiskey RacingTeam ) behält dabei die Oberhand. Ich lasse Sonntag morgen das freie Training aus. Mir geht es nicht so gut, wie vielen anderen Fahrern auch :).
Hätten man die 2CV-Crossler blasen lassen, wäre diese Veranstaltung mangels Fahrer ausgefallen. Im Pflichttraining dann, fallen mir bereits in der ersten Runde bergab über die drei Sprungkuppen die Lebensmittel aus dem Gesicht direkt in die feuerfeste Maske. Ich halte die drei Pflichtrunden durch. 3.Platz, mehr wird es auch nicht im Rennen nicht.

Resultat:  3. Platz, HWRT-Dieter Hammel wird Erster und holt auf.  

 

4.Lauf - 12.August - Autocross Traunstein
Auf dem Truppenübungsplatz in Traunstein findet der 4.Lauf statt. Langsam haben sich die Titelaspiranten angemeldet und die Fahrweise wird inzwischen auch etwas "Ruppiger". Nach dem Pflichttraining noch auf Platz ein, werde ich ich im ersten Wertungslauf bereits in der ersten Kurve liebevoll vom HWRT Team ( da ga e's 5 Auto von denen! ) aus der "Seite geräumt. Ich nehme das Rennen als 8. wieder auf. Bei meiner Aufholjagd passiert mir dann ein fast unverzeihlicher Fehler. Beim Überholversuch bergauf treffe ich meinen Konkurrenten ausgefedert am Heck ( " Für Enten gibt es nichts schlimmeres " ), er kann seinen Kiste nicht mehr halten, kommt von der Strecke ab und stürzt kopfüber in ein Wasserloch. Mit viel Glück können Ihn die Streckenposten aus Kiste holen, er ist Gott sei dank nicht ertrunken. Ich bekomme davon natürlich im Rennen nichts mit. Als ich nach dem Zieleinlauf als vierter, Adrinalin gepuscht mich auf Ihn stürzen will, werde ich von meiner Frau erst mal ausgebremst ! Fünf Minuten später, gehe ich mich dann Entschuldigen. Es war mit Sicherheit keine Absicht, aber das schlechte Gewissen blieb natürlich.

Resultat:  4. Platz, HWRT-Dieter Hammel wird Erster und ist Punktgleich.          

 

5.Lauf - 26.August - Autocross Künzelsau
Es war der Heimatlauf der HWRT Truppe. Inzwischen waren die Fronten klar definiert. Es gab keine Freundschaft mehr, Fairness war ein nettes Wort. Aber hier wurde mit harten Bandagen gekämpft. Nach dem Pflichttraining ging ich als 2'er, direkt Wange an Wange mit Dieter Hammel an den Start. Ich revanchierte mich umgehend für Traunstein, und rutschte ( " Fehler passieren einfach" ) bereits in der ersten Spitzkehre von der Bremse. Als Resultat konnte D.H sein Rennen als 18'er wieder aufnehmen. Sorry. so was passiert halt mal ;).  

Resultat - 1. Platz, ich übernehme wieder die Führung.

 

6.Lauf - 2.September - Autocross Main/Spessart
Wir sind in Karlstadt, eine Kiesgrube am Main wird der nächste Kriegsschauplatz für den Schwabenpokal 1990. ( hier gibst Fotos ich finde sie nur nicht ). Ich bin stinksauer auf Gaby Konstanty, weil Sie mir meinen Hinterreifen ruiniert  (Platte) im ersten Lauf.   Sche..i.. erster Lauf. Dennoch kann ich mir nach dem 2.Lauf den 3. Klassenplatz sichern. 

Resultat:  3. Platz, HWRT-Dieter Hammel wird 4. und ich bau den Vorsprung aus.

 

7.Lauf - 8.September- Autocross Kesseltal ( Heimatlauf )
Inzwischen hat sich die Reglementsache sehr entspannt. Meine Überzeugungsarbeit trägt nun Früchte, optisch haben wir nun sehr viel erlaubt. Zum Heimatrennen treten wir nun mit einer neuen Motorhaube an. Der Vergaser bekommt nun die Luft direkt vom außen. Dies sollte eigentlich noch ein Paar mehr Drehmomente bringen, außerdem sieht das einfach cooler aus.

 
( 100 Meter vor Ziel ! und einen Hammel am Arsc...)

Nach einer Bestzeit in Pflichttraining und einem Vorsprung von mehr als 20 Sekunden im ersten Wertungslauf brach dann nach 5 Runden die Achsmutter der Hinterachse. (Siehe Foto oben). Ich konnte jedoch den Laufsieg mit einer Sekunde vor meinem harten HWRT Konkurrenten gerade noch sichern. Die HWRT Truppe jubelte schon über unseren Ausfall. Aber jetzt kam jedoch unser Fahrzeugkonzept zum tragen. Innerhalb einer halben Stunde hat mein Serviceteam die komplette Hinterachse ausgewechselt.

  • 4 Bolzen ziehen und den kompletten Vorderbau abnehmen
  • Lenkradstange entriegeln und Bremsleitungen entkoppeln (sind nicht geschraubt !). 
  • Die mit 4 M10 Schrauben befestigte Karosse lösen und mit 2 Mann vom Rahmen abnehmen. (Chassis, Käfig und Sitz sind eine Einheit )
  • Federn aushängen (Bolzen) und 4xM10 lösen Hinterachse abheben .....und wegwerfen. Neue Hinterachse einbauen und alle Schritte nach oben wiederholen

Für den 2.Lauf "neu aufmunitioniert!". Lies ich mir den Klassensieg nicht mehr nehmen.

Resultat - 1. Platz, ich baue die Führung weiter aus.

8.Lauf - 16.September- Autocross Kraichgau
Dies war der einzige Crash, den ich ich mir im Autocross jemals genehmigt habe.

Samstag Abend .. Freies Training, ich habe schon das eine oder andere Bier zuviel! Eine Wette mit so einem überheblichen Proll läuft! Ich werde seinen Allrad Subaru nach mindestens 10 Runden mit meiner Ente überrunden. Gesagt getan, ich bin auf Tour. In der 4.Runde bin ich zu eng an einen Strohballen ( mit Stahlbolzen Im Boden ). Der Strohballen wehrt sich, und ich mache eine Längs-Querrolle mit meiner 2CV. Fast nichts kaputt, unser Design bewährt sich. Das zum Thema "alohol am Steuer". Ich kann sofort weiterfahren. Nach 9 Runden habe ich den Proll. Wette gewonnen aber wird mir nicht mehr passieren. Dieser verdammte Sandboden ist nicht mein Terrain. Eigentlich hätte ich an dieser Veranstaltung die Meisterschaft klar machen können. Denn D. Hammel sind im freien Training die Schrauben des Lenkhebel abgerissen. Auf seiner verzweifelten Suche nach solchen Schrauben war ich natürlich die letzte Instanz. Wir hatten natürlich solche Schrauben!
Und man glaubt es nicht, ich hab Sie Ihm gegeben. So will ich nicht gewinnen !

Resultat - 4. Platz, mehr war nicht mehr drin, ich halte die Führung... gerade noch .

9.Lauf - 23.September- Autocross Presseck
Eigentlich war der Käse für die Meisterschaft schon gebissen, aber manchmal kommt es dann doch anders. Plötzlich lösten sich, in Führung liegend die Schrauben an meinem 28" Kartlenkrad. Wie kann man nur so doof sein!
Überheblichkeit wird in den meisten Fällen hart bestraft, so auch in diesem Fall. Irgenwie hab ich die Schrauben am Lenkrad nicht kontrolliert. In Führung liegend und den Gesamtsieg vor Augen habe ich da total abgeloost. Ich rette mich noch als 8'er ins Ziel. Im Zweiten Lauf kann ich noch Plätze gut machen, aber das wars... 

Resultat - 5. Platz, ich gehe ins Finale mit einem Punkt Vorsprung, es wird wieder knapp

10.Lauf - 30.September- Autocross Aalen ( das Finale )
Es geht um alles. Inzwischen haben sich unter den Fahrern Interessengruppen gebildet. Das bedeutete, ich lass Dich beim Überrunden vorbei, oder auch nicht! Sagen wir mal so, ich hatte inzwischen mehr Fahrer auf meiner Seite.
Das Rennen - Wir kämpfen um jeden Meter. Ich an Position eins, Er an Position 2. Mir ist klar, er wird jede Chance nutzen um mich wenn möglich abzuschießen. Runde für Runde arbeitet er an meinem Abschuss. Er bremst immer etwas später als ich, und zieht sich damit immer näher an mein Heck. Mehr als mir lieb ist. In Runde 4 entscheide ich mich zu einem drastischen Schritt.
Ein schneller Tritt, oben ans Bremspedal reißt den Bremsschalter ab. Kein Bremslicht mehr.  Upps!
Die nächste Kurve bricht der 435 das Kreuz. Auf mein Bremslicht wartend ( Das kommt natürlich nicht mehr ), verpasst er den Bremspunkt und schiebt seine Gurke ins "Aus". Eine halbe Runde später zeigen mir meine Fans auf der Strecke stehend an .. mach langsam, du bist jetzt der Boss . es ist geschafft. Ich Bin Meister!

Das Ergebnis von 1990 konnte sich sehen lassen.

Meisterschaft 1990 bei den 2CV Cross-Enten im Schwabenpokal.

Das Ziel ist erreicht, mehr geht im 2CV nicht. Noch an der Siegerehrung in Aalen erkläre ich meinen Konkurrenten meinen sofortigen Rücktritt aus der Meisterschaft. Es reicht mir eigentlich. Der Abend nimmt dann jedoch noch ungeahnte Entwicklungen. Mein Auto wechselt noch an diesem Abend den Besitzer. Nach langen Verhandlungen in der Bar, findet meine Kiste einen neuen Besitzer. H.Hoffmann, ein Neueinsteiger vom MC Kesseltal sichert sich den Wagen. Es tut schon weh, aber am nächsten Montag wechseln Ente und Geld den Besitzer. Zumindest kann ich momentan nicht Rückfällig werden.

Der Abend brachte mir allerdings noch einen Nebenjob ein. Mann, musste ich besoffen gewesen sein als ich da zugesagt habe. Für die nächste 2 Jahre werde ich mich dann verantwortlich zeigen für die Erstellung und Einhaltung des 2CV - Reglements. Welches Pferd hatte mich da geritten?

2.Platz beim Deutschen Autocross Pokal 1990

Es gab 2 verschiedene Meisterschaften. Die normale Meisterschaft und der Autocrosspokal. Beim Pokal kamen nur die 8 besten Ergebnisse des Jahres in die Wertung. Unbemerkt hatte sich die beiden Führenden im 2CV Cross in dieser Wertung nach vorne gearbeitet. Von den "großen" Autocrossler'n hatte uns sowieso keiner im Focus. Im letzten Moment erkannte dann Bernd Schönachner der eigentlich nur die EM fuhr, das im da unbekannte Konkurrenz entstanden ist. Kurzerhand führ er so noch mal kurz 2 DM-Läufe ( natürlich Gesamtsiege ) und schnappte mir den Pokal noch vor der Nase weg.      

Gewinner des Bayerischen "ADAC Autocross-Trophäe 1990"

Mit einer geilen Siegerehrung im Hotel "Vier Jahreszeiten" in München. Die "Münchner Freiheit spielt auf. Wir sitzen gemeinsam mit "Striezel" Stuck ( DTM Meister 1990 ) und Ronald Holzer ( Deurscher Rallyemeister 1990 ) an einem Tisch und lassen es uns gut gehen. Ein toller und lustiger Abend. Der ideale Ausklang meiner Motorsportaktivitäten, es sollte nun endgültig Schluss sein. Inzwischen, war ich mit dem Studium fertig und im Job. Außerdem war ich nun auch schon Papa. Andere Dinge sollten ab nun in den Focus treten.

Published in Motorsport
Sonntag, 30 Dezember 2018 10:49

1988 - Total verrückt

Nach 2 Jahren Studium  ( "und Motorsport nur noch vor dem Fernseher")  fahren ich und Wolfgang Nitsche nach Neuburg an der Donau als Zuschauer zum Autocross. Was wir dort erleben sollte uns die nächsten Jahre total in den Bann ziehen. Total unvorbereitet, sehen wir ein Rennen der 2CV Klasse. Was war denn das?

18 verrückte Enten prügeln, holpern, stürtzen die Strecke herunter, hinein in die erste Linkskurve, und keiner gibt nach  ("Zwei bleiben auf der Strecke..") einfach geil! Da will ich dabei sein. Wir sind total begeistert, das machen wir auch. Also ab ins Fahrerlager, und nachfragen was das ist.

Damit Ihr einmal einen Eindruck davon bekommt was 2CV Cross eigentlich war oder ist, hier ein Video aus Frankreich. Da gibt es immer noch Verrückte die es nicht lassen können.

Mit "glasigen" Augen komme ich dann nach Hause und schwärme meiner Frau ( inzwischen verheiratet ) vor was ich da gesehen habe. Kurz und schmerzlos bekomme ich zur Antwort, "dann mach's doch, Du gehts mir eh schon auf die Nerven. Wenn Du Motorsport anschaust, flippst Du total aus". So teuer kann das ja nicht sein, ich brauch nur noch ein Zugfahrzeug und einen Autoanhänger. So eine Ente kann ja nicht so teuer sein, oder? Bis zu diesem Zeitpunkt waren 2CV für mich lediglich "verkehrsbehinderte Unterlegkeile"

Jetzt wird's peinlich..

Also machen wir uns auf die Suche nach so einem Ding. In der Augsburger Allgemeinen fand ich sehr schnell ein leichten Auffahrunfall. Bei der Dame anrufen, Termin vereinbaren und sich bis auf die Knochen blamieren !!!
Ich bin wirklich nicht frauenfeindlich eingestellt. aber das hämische Lachen werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen, als ich Ihr mal so schnell aus der Hüfte erkläre das da sicher der Wasserkühler im Eimer ist ( ..um den Preis zu drücken ! ), und fast mit roten Ohren in Ohnmacht falle, als ich dann die Motorhaube aufmache und feststelle das diese Kiste luftgekühlt ist.

Tip für alle " Erst informieren, dann labern !"
Nichts desto trotz, wir werden uns einig. Die erste Ente ist in meinem Besitz.

Einzug in den Entenstadel..

Wolfi hatte sich bereits ein paar Monate zuvor in Brachstadt ein alte Schmiede angemietet, ich kann mich mit einmieten. Was in den nächsten Jahren zum "Entenzentrum" in Bayern werden wird. In den nächsten 3 Jahren werden wir mehr als 70 Enten ausschlachten ( für keine haben wir je etwas bezahlt, heute ein Vermögen wert, leider alles 1994 auf dem Schrott entsorgt ). Wild bauen wir unsere Enten auf, aus Neuburg bekommen wir unsere ersten Käfige und rechtzeitig zu meinem Geburtstag können wir am 11.September beim Autocross in Kesseltal starten.

Die erste Lehrstunde..

In den Wochen vor dem Kesseltalrennen konnten wir mit Erlaubnis der angrenzenten Bauern auf deren abgeernteten Äckern unsere ersten Gehversuche mit diesen "Boliden" durchführen. So traten wir beide vollständig unbedarft und nur ein paar 100 Meter von unserer Werkstatt entfernt zum Kesseltaler-Autocross 1989 an. Völlig überraschend fuhr ich Bestzeit in der Qualifikation und stand damit auf dem 1.Platz im Starterfeld unter 26 Enten. 
Ich durfte mir die Startposition in der ersten Reihe aussuchen, echt toll, aber wo stell ich mich am besten hin? So was gab es nicht im Rallyesport oder Slalom. Was soll es, also stell ich mich einfach mal irgendwo hin, wird schon gut gehen. Die nächste Kurve nach dem Start ist links. Das wäre es nicht schlecht, aber ganz rechts außen ist die Fahrspur die nehme ich. Es geht gut und im ersten Lauf gewinne ich mit 20 Meter Vorsprung. Im 2. Lauf falle ich dann plötzlich in Führung legend aus. Ok ich kann an der Spitze mitspielen, das Auto muss halt nur noch Standfester werden. Zuhause am Montag Abend in der Entenwerkstatt öffne ich den Vergaser, und alles schaut aus wie mit Honig überzogen ?
Was ist denn das nun schon wieder. Eine chemische Analyse des Benzins in der Zuckerfabrik Rain ergibt, das mir jemand Zucker in den Tank gegeben hat. Ok, jetzt weiß ich was angesagt ist. Zukünftig kommt keiner mehr an meinen Wagen, zumindest nicht lebend.

Fiat ade, Bedford ok...

Ich hatte Lunte gerochen, ein neues Zugfahrzeug musste her. Der Ritmo wurde verkauft und dafür konnte ich einen Opel Bedford Bus mit Ausstelldach, Vorzelt und Anhängerkupplung erstehen.

fast der erste Sieg..

Das zweite Rennen in Nürnberg/Fürth. Neben uns die Schreier's aus Sinsheim. "....Der kleine Daniel sucht seine Mama..." !
Wir fühlen uns wohl und bestens aufgehoben in der 2CV - Cross Familie. lauter verückte und wir mitten drin, enfach geil.
Erst auf den letzen Metern wurde ich dann doch noch überholt. Sein Auto war einfach um ein Jahr besser entwickelt, da hatte ich einfach keine Chance.

Aber das wird sich nicht mehr so einfach wiederholen! Der Winter 88/89 wird den Jungs schon zeigen wer den Most holt...
.

Published in Motorsport
Donnerstag, 27 Dezember 2018 16:07

Airbox: Eine kleine Klebekunde

Ich fülle mich zurückversetzt in mein frühe Jugend. Wie damals verklebe ich mit Modellbaukleber meinen Bausatz zusammen. So wie ich früher meine Flugzeugmodelle geklebt hatte. Es wiederholt sich eben alles im Leben. Die Teile passen sehr gut zusammen den Rest macht nun die Feinspachtel

Das ganze wird nun mehrmals verspachtelt und glatt geschliffen damit eine gute Oberfläche ensteht damit das ganze Bauteil bereit für Abnahme der Negativform ist. Ein paar Besonderheiten habe ich mir geleistet oder musste ich  gedrungener Maßen berücksichtigen. Wie man am Introbild (rechts oben im Bild ) erkennen kann, befürchte ich eine eventuell Kollision zwischen Airbox und Ölfiltergehäuse. Aus diesem Grund habe ich etwas Platz geschaffen (Stern 1) damit sich die Maschine genügend bewegen kann ohne die Airbox zu berühren.

Als weiteren habe ich eine Aufnahme für den IAT/MAP Sensor (Stern 2) integriert. Den IAT benötige ich zwar nicht wirklich in meiner Maschinenkonfiguration, da ich diesen bereits in der Ansaugung integriert habe. Möglicherweise aber benötige ich vielleicht noch den MAP Sensor. Fals nicht ist ein ein passender Deckel ist aber auf alle Fälle schnell gemacht.   

 

Published in Airbox
Dienstag, 25 Dezember 2018 12:38

Airbox, der Prototyp ist gedruckt

Zwei Wochen sind vergangen das Modell ist gezeichnet und dabei wurde natürlich das mögliche Druckvolumen meines Anycubic i3 berücksichtigt. Als Resultat benötigte ich 6 Druckteile um das Gewünschte umzusetzen. Wie Ihr im Introbild an der Expulsion szeichnung sehen könnt, waren die Druckzeiten der einzelnen Bauteile nicht ganz Ohne.

Um all den Optimisten einmal den Zahn zu ziehen. 3D-Druck kann vieles, aber das heißt nicht gleichzeitig das man damit immer preiswerte Teile herstellen kann. In meinem Fall sind mit einer reinen Druckzeit von 88 Stunden wenn ich nur 4€ pro Stunde veranschlage schon 350€ ins Land gegangen.

Da ich gleichzeitig auch noch unter Tags  auf dem Bau meiner Tochter mit dem Innenausbau beschäftigt war, bedeutete dieses "print arround the clock".
Also morgens 1 Stunde früher aufstehen um den alten Druckjob aus der Maschine zu nehmen und den nächste Job aufzusetzen. Abends dann nach dem Bau, einer Dusche und Abendbrot den aktuellen Druck zu kontrollieren und den alten Druck von Stützmaterial zu befreien.


Wie man sich denken kann und jene die selber mit 3D-Druckern arbeiten. Wissen nicht alles so verläuft wie man es plant. So wurden das ein oder auch andere mal die Dinge wiederholt.

Nach dem Motto..  

  • Vom Bau aus die Frau Zuhause anrufen..
  • Die frage stellen..schau mal in die Werkstatt ob noch alles passt
  • Wenn nicht dann sagen.. Ok schalt den Drucker aus

Aber jetzt sind alle Teile fertig es geht an den Zusammenbau    

Published in Airbox
Dienstag, 11 Dezember 2018 10:25

eine neue Airbox muss her

Da ich meinen Umbau auf eine Einzeldrosselanlage auch noch dem TÜV-Segen angedeihen lassen will muss ich für eine ordnungsgemäße Beatmung sorgen. Die momentane Versorgung mi Luft aus dem Heckraum über den mitgekauften RAMAIR Luftfilter wird den TÜV wohl eher contra einstimmen. Ausserdem glaube ich, dass die Versorgung mit etwas kälterer Frischluft der Motorenleistung nicht unbedingt abträglich sein wird. 

 

Da zum einen die Originalteile wenn überhaupt zu bekommen mit Gold aufgewogen werden und zum nur die Exige Version unterwegs ist, habe ich mich entschlossen mal wieder selbst Hand anzulegen. Zu was habe ich eigentlich einen 3D-Drucker. Also ran an mein CAD System und eine mir passende Lösung entwerfen. Und schon sehe ich die ersten Probleme auf mich zukommen. 

Wie in Bild(2) oben zu sehen werde ich voraussichtlich Probleme mit meinem Ölfilter (Bild rechts unten ) bekommen. Außerdem sprengt die Dimension dieses Bauteils natürlich auch das Druckvolumen meines Druckers doch erheblich. Gepant habe ich eine Urform zu bauen und davon dann ein negativ zu erzeugen mit dem ich dann dieses Teil in Carbon neu laminiere.

Die nächsten Tage(Nächte) werden zeigen was geht.

Published in Airbox